20.04./21.04.2019 – Tag 50 + 51: Im Waipoua Forest, dem Wald der Kauri

Montag, 22.04.2019

Gestern sind wir gemütlich in den Tag gestartet. Bevor es los gehen konnte, mussten wir aber noch zum Dumpen. Und zum ersten Mal mussten wir an einer Dumping-Station eines Campingplatzes warten bzw. anstehen... Man merkt einfach, dass Ostern ist und die Neuseeländer ein langes Wochenende haben. Der Campingplatz war komplett belegt und in den Ortschaften waren die Straßen verstopft. Durch den Feiertagsverkehr kämpften wir uns dann zu den Koutu Bouldern, den nördlichen „Geschwistern“ der Moeraki Boulder. Diese hier sind recht abgelegen und etwas unbekannter, so konnten wir hier in Ruhe Mittagessen, Fotos machen und die Ruhe genießen.

 

Zurück auf der Straße Richtung Süden ging es in den Waipua Forest.

In dem 25 km² großen Areal wachsen drei Viertel der erhalten gebliebenen Kauribäume Neuseelands. Er gehört zu einem 80 km² großen Naturschutzgebiet. Leider sind die Kauri-Bäume massiv durch einen Pilz bedroht. Er verursacht eine Wurzelfäule, die zum Absterben der Bäume führen kann. Das sogenannte Kauri-Sterben (kauri dieback) kann aktuell nur aufgehalten werden, indem die Ausbreitung des Pilzes verhindert wird. Daher gibt es vor Waldgebieten mit Kauris Desinfektionsstationen, an denen Besucher und Wanderer dazu angehalten werden, ihre Schuhe zu reinigen. Außerdem dürfen Wege nicht verlassen werden und man sollte auf keinen Fall auf die Wurzeln der Kauris treten.

Wir nutzten die Gelegenheit und machten einen Waldspaziergang unter Riesen. Leider entdeckten wir auch einige bereits abgestorbene Kauri.

Wir besuchten natürlich auch einige besondere Kauribäume. Darunter den Tane Mahuta, den Herrn des Waldes. Der Baum zählt mit 51,2 m zu den größten heute noch lebenden Bäumen und ist der größte bekannte Kauri-Baum. Sein Umfang in Bodennähe beträgt 13,77 m, was einem Durchmesser von knapp 4,4 m entspricht. Die Stammhöhe vom Erdboden bis zum Kronenansatz beträgt 17,68 m, das Stamm-Volumen 244,5 m³. Erst in 18 m Höhe weist der Baum Äste auf. Das Alter des Baums ist nicht bekannt, wird aber auf ca. 1.250 bis 2.500 Jahre geschätzt.

Danach schauten wir uns den" Te Matua Ngahere" an, was auf Maori „Vater des Waldes“ bedeutet. Der Baum wird auf ein Alter von etwa 2000 Jahre geschätzt und hat mit 16,41 Metern den größten Stammumfang aller Bäume in Neuseeland. Sein Stamm ist 10,21 Meter hoch, seine Gesamthöhe betrug 29,9 Meter. Der Baum erlitt 2007 jedoch beträchtlichen Schaden, als Winterstürme Äste herunterrissen. Auf dem Baum wachsen in etwa fünfzig Pflanzenarten. Mit 208 m³ hat er nach dem Tane Mahuta das zweitgrößte Volumen aller Bäume in Neuseeland.

Außerdem besuchten wir noch die „Vier Schwestern“. Vier direkt nebeneinander wachsende Kauri-Bäume.

Für die Nacht suchten wir uns einen Campingplatz mitten im Wald aus, dieser war schön ruhig gelegen und bot eine geführte Nachttour an. Zudem begann am Campingplatz ein kleiner Wanderweg.

    

Bei der Nachtwanderung erfuhren wir wieder vieles über Neuseelands Tier- und Pflanzenwelt, z.B. über

- Kauri

- Wetas (diese großen und unheimlich aussehenden Insekten konnten wir hautnah an einem Baum sehen)

- Kaurischnecke (auch sie haben wir gesehen - sie kann bis zu 10 cm groß und 20 Jahre alt werden und frisst gelegentlich auch Artgenossen)

- Opossums (eine Landplage in Neuseeland - eins haben wir auf einem Baum gesehen).

- Kiwis (in der Gegend lebt ein Pärchen, wir konnten sogar ihre Rufe hören, gesehen haben wir sie aber leider nicht, sehr schade)

Die Führung hat sehr viel Spaß gemacht und unser Guide war einfach nur spitze!

 

Heute war dann mal wieder ein Fahrtag. Es ging zum Muriwai Beach Campground, unseren letzten Campingplatz bevor wir den Camper am 23. April zurückgeben müssen. Wie der Name schon sagt, liegt der Campingplatz direkt neben einem Strand, an dem auch eine Kolonie Basstölpel nistet. Wirklich sehr schön hier!