19.04.2019 – Tag 49: Sand, Strand und ein Leuchtturm

Freitag, 19.04.2019

Für unseren heutigen Ausflug zum Cape Reinga, an der Nordspitze von Neuseeland, haben wir uns einer Bustour von "SandSafaris" angeschlossen. So wurden wir um 8:30 an unserem Campingplatz abgeholt und konnten uns, nach ein paar weiteren Sammelstopps, bei unserem ersten offiziellen Halt einen Kaffee holen und Holz-Arbeiten (z.B. Tische, andere Möbel, usw.) aus Kauri-Bäumen bestaunen.

Der Kauri ist die größte in Neuseeland heimische Baumart mit einer Wuchshöhe von 30 bis 50 Metern und einem Stammdurchmesser von 1 bis 4 Metern. Heutzutage stehen die Kauri-Bäume unter Naturschutz und dürfen nur noch für rituelle Zwecke von den Māori gefällt werden. Dennoch kann man heutezutage Produkte aus Kauri-Holz kaufen. Diese stammen allerdings von sogenannten Sumpf-Kauri. Der früher sumpfige Untergrund hat versunkene Kauris für bis zu 50.000 Jahre konserviert. Diese werden wieder ausgegraben und verarbeitet. Gegenstände aus diesem Holz sind exklusiv und entsprechend kostspielig.

Da dies der erste Tag mit Camper war, an dem wir nicht selber fuhren, lehnten wir uns zurück und genossen den Ausflug. Zuerst ging es an einen Strand an der Westküste, wo wir etwas Sonne tanken konnten. Anschließend fuhren wir zum Cape Reinga hoch, wobei uns unser Fahrer mit Informationen zu Land und Leuten versorgte. Zum Beispiel auch, dass Cape Reinga nicht (wie oft fälschlicherweise behauptet) der nördlichste Punkt der Nordinsel Neuseelands ist, sondern das North Cape bzw. vielmehr die Surville Cliffs. Auch erfuhren wir, dass die Maori glauben, dass ihre Seelen nach dem Tod zum Cape Reinga wandern, um sich hier auf ihren letzten Weg nach Hawaiki (dem Ort ihrer Ahnen) zu machen. Cape Reinga ist für die Maori quasi das "Tor zur Unterwelt", aber ein sehr schönes! Mit diesem Wissen im Hinterkopf wirkte diese Gegend sehr spirituell und magisch und hinterließ mächtig Eindruck!

Außerdem treffen sich hier die Tasmansee (zu erkennen an der türkisen Färbung) und der Pazifik (in dunkelblau). Sah richtig cool aus!

      

Nach diesem Stopp fuhren wir wieder Richtung Süden und legten einen kurzen Mittagsstopp ein. Hier bekamen wir ein kleines aber leckeres Mittagsbuffet serviert. Frisch gestärkt ging es zu den Te Paki Sanddünen, wo wir die Düne auf einem Bord runter fahren konnten.

 

Diesen Adrenalinschub noch in dem Knochen, ging es mit dem Allradbus auf den 90-Mile-Beach. Der Name 90-Mile-Beach ist allerdings irreführend – tatsächlich ist er nur gute 88 Kilometer (55 Meilen) lang. Der Grund für seinen Namen ist unbekannt, es gibt hierfür mehrere Theorien. Eine besagt, dass man den Strand in 3 Tagen ablaufen kann, eine Tagesetappe ca. 30 Meilen beträgt und der Strand somit ca. 90 Meilen lang sein muss...

 

Der Strand kann von Autos als Alternative zur offiziellen Straße benutzt werden, was jedoch nur mit Allradantrieb empfohlen wird! Er ist sogar offiziell ein Teil des Fernstraßennetzes und es gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h. Die Nutzung durch Fahrzeuge erfolgt jedoch ausdrücklich auf eigene Gefahr. Auf den Zufahrtsstraßen sind Warnschilder angebracht, welche auf die Risiken hinweisen. Immer wieder bleiben trotzdem unvorsichtige und leichtsinnige Autofahrer im lockeren Sand oder im Wasser stecken. Oft enden diese „Pannen“ mit dem Verlust des Autos an die Flut, da am 90-Mile-Beach kein "offizieller" Abschleppdienst zu Hilfe kommt! Es sei denn, man ruft einen der umliegenden Bauern mit Traktor zu Hilfe, die wollen dann aber ca. 600 Dollar fürs rausziehen...😮😉

Wir haben tatsächlich jede Menge Autos am Strand gesehen! Verrückt, aber lustig!

Um 16:30 wurden wir wieder an unseren Campingplatz abgesetzt, wo wir noch den restlichen Abend gemütlich ausklingen ließen.