13.04.2019 – Tag 43: Zwei Uhreinwohner auf einen Streich

Montag, 15.04.2019

Leider bekamen wir für heute auch keinen Platz mehr auf der White Island Tour, also setzten wir unsere Reise fort und fuhren Richtung Rotorua.

Wir haben ein bisschen hin und her überlegt, wie man am besten einen Einblick in die Maori Kultur bekommt und ob man wirklich eines dieser Maori-Dörfer mit entsprechender „Touristen-Bespaßung“ besuchen sollte oder nicht… Letztendlich entschieden wir uns aber doch dazu, uns das Ganze mal anzuschauen... Also besuchten wir das Maori-Dorf Te Puia. Gleich zu Beginn nahmen wir an einer „kulturellen Show“ teil, die u.a. eine Willkommens-Zeremonie, eine kulturelle Darbietung verschiedener Tänze und Gesänge sowie einen Haka beinhaltete. Fazit: Kann man machen, muss man aber nicht

 

Anschließend konnten wir in Ruhe das Dorf erkunden und an einer der stündlich angebotenen kostenfreien Führungen teilnehmen. Bei dieser Führung erzählte uns eine junge Maori namens Cinnamon etwas über ihr Volk und dessen Geschichte und Kultur. Sie sagte, dass es 8 Maori Stämme in Neuseeland gibt. Das kommt daher, dass vor einiger Zeit (vermutlich im 13. Jahrhundert) 8 verschiedene Kanus zur relativ gleichen Zeit von Polynesien aus starteten, aber in verschiedenen Regionen Neuseelands ankamen und sich dort separat voneinander entwickelten. In dem Dorf wird das kulturelle Erbe sowie das Kunsthandwerk (Stein und Knochenschnitzen, Kupferbearbeitung, Holzschnitzen und Flachsweben) der Maori in 3 Schulen und 2 Workshops (welche noch nicht als Schulen anerkannt sind) an die nächsten Generationen weitergegeben. Aufgenommen werden an den Schulen ausschließlich männliche Studenten, weil im Glauben der Maori das Kunsthandwerk „tote Objekte“ erschafft bzw. hervorbringt und Frauen durch Geburten Leben erschaffen und beides nicht miteinander vermischt werden darf. Außerdem konnten wir bei unserem Rundgang bei einer gerade stattfinden Gesichtstätowierung kurz durch ein Fenster zuschauen. Hier erklärte uns Cinnamon, dass nur Männer Ganz-Gesichtstätowierungen bekommen, Frauen im Gesicht ausschließlich auf dem Kinn.

Unsere kostenfreie Tour endete dann bei einem weiteren „Ureinwohner“ Neuseelands, dem Kiwi. In dem Dorf gibt es nämlich ein Kiwi-Haus mit 2 Kiwis. Da Kiwis ja bekanntlich nachtaktiv sind, ist es in dem Haus dunkel und den Kiwis wird „Nacht“ vorgespielt. Wir hatten Glück und einer der beiden Kiwis war gerade wach und auf Futtersuche! So sahen wir doch noch unseren ersten und vermutlich einzigen Kiwi! Fotos waren in dem Nachthaus allerdings verboten.

In dem Dorf befindet sich auch das geothermale Tal Whakarewarewa. Dort bestaunten wir heiße Quellen, brodelnde Schlammbecken sowie einen 30 Meter hohen Geysir.