04.04.2019 - Tag 34: same same but different

Freitag, 05.04.2019

Ja, man merkt irgendwie, dass wir nun auf der Nordinsel angekommen sind. Die Südinsel ist landschaftlich doch wesentlich reizvoller, obwohl die Nordinsel auch ihre Highlights hat. Alles in allem ist es immer noch „neuseeländisch“, also irgendwie gleich und doch anders... 😉

Mit dem Ziel Taranaki sind wir heute nach einem gemütlichen Frühstück gegen 11:00 gestartet. Davor haben wir noch mal die „Handy-Empfangsstation" besucht… denn nur hier gab es tatsächlich Empfang und wir konnten noch kurz unsere Route planen und E-Mails checken...

 

Unterwegs machten wir einen Zwischenstopp in der Stadt Whanganui.

Whanganui ist eine der ersten Städte, die in Neuseeland gegründet wurden. Man sieht noch deutlich die europäischen Einflüsse.

Anschließend ging es dann weiter zum Mount Taranaki, welcher sich auf dem Weg immer wieder markant in der Entfernung zeigte und während der Fahrt immer näher rückte.

Der Taranaki ist ein kegelförmiger Stratovulkan und stolze 2518 m hoch. Es heißt, man muss ganz schön viel Glück haben, den Berg in seiner vollen Pracht sehen zu können. Die Einheimischen hier sagen wohl: „Wenn du den Berg sehen kannst, wird es bald regnen. Wenn du den Berg nicht sehen kannst, regnet es garantiert gerade!"

 

Für das so einsame Dasein des Taranaki haben die Maori folgende „Erklärung“:

In der Mythologie der Māori ist Te Maunga o Taranaki ein Berggott, der für viele Jahrhunderte friedlich im Zentrum der Nordinsel mit den anderen Göttern Tongariro, Ruapehu und Ngauruhoe zusammenlebte. Durch die Liebe von Taranaki zu der mit grünem Wald überwachsenen Pihanga kam es zum Streit mit Tongariro, der ebenfalls ihre Liebe beanspruchte. Während der Schlacht schüttelte sich die Erde, und der Himmel wurde schwarz, bis sich schließlich Pihanga auf die Seite von Tongariro stellte. Der verärgerte und tieftraurige Taranaki verließ die anderen Berge, um sich in Richtung der Sonne an der Küste niederzulassen, wo er im Schlaf von der Poukai-Gebirgskette eingeschlossen wurde und für immer dort verblieb. Aus den ihm zugefügten Wunden entsprang ein Strom klaren Wassers, der den heutigen Whanganui River darstellt. Weiterhin soll es zum Frieden auf Erden kommen, sobald sich die zerstrittenen Götter wieder vertragen. Erst dann wird Taranaki wieder in die Nähe der anderen Götter zurückkehren.

Gegen 17:00 erreichten wir das in 1172 m gelegene Stratford Plateau, da uns hier ein kostenfreier Stellplatz zum Übernachten in Aussicht gestellt wurde. Oben angekommen lag die Temperatur aber bereits schon bei 7 Grad. Der Wind war ebenfalls recht frisch. Also entschieden wir uns, die Aussicht etwas zu genießen und dann einen etwas weiter unten gelegenen Platz zum Schlafen anzusteuern, und zwar den Stratford Mountain House Carpark, der ebenfalls nix kostete. Denn wer weiß, wie kalt es hier oben nachts noch so wird...

Es war total faszinierend, wie der Berg seinen eigenen Schatten auf die Wolken vor ihm warf und die Sonne den Rest der Wolken von hinten beleuchtete.

Nebenbei hielten wir noch kurz Smalltalk mit einer Berlinerin, die zusammen mit ihrem Mann und 2 Kindern in einem Wohnmobil unterwegs ist, auch für gute 2 Monate... Sie nutzen die Elternzeit, sagte sie.  Sie sind allerdings nicht die einzigen "Elternzeit-Urlauber", die wir hier am anderen Ende der Welt immer wieder überall sehen... Schon verrückt, es ist wirklich kein Klischee, wie viele Backpacker, Work-and-Traveller, Elternzeitler u.s.w. vor allem aus Deutschland, Frankreich und dem Rest Europas hier unterwegs sind...